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 Breitenverbindung von Bretter

Normalerweise werden breite Flächen aus Sperrholz- oder Spanplatten hergestellt. Es kann jedoch aus gestalterischen oder technischen Gründen auch erforderlich sein, breite Flächen aus Massivholz herzustellen. In solchen Fällen können unverleimte oder verleimte Breitenverbindungen verwendet werden.


Unverleimte Breitenverbindungen

Wenn breite Flächen aus Massivholz hergestellt werden sollen und diese Flächen starken Feuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt sind, sind unverleimte Breitenverbindungen die beste Wahl. Bei dieser Methode hat jedes einzelne Brett die Möglichkeit, sich frei zu bewegen. Um dies zu ermöglichen, werden die unverleimten Breitenverbindungen auf einer Unterkonstruktion befestigt und untereinander verbunden. Diese Verbindung erlaubt es den Brettern, sich in der Breite zu bewegen, ohne dass dies deutlich sichtbar ist. Es gibt verschiedene Arten von unverleimten Breitenverbindungen, wie die überfälzte, gespundete und gefederte Fuge sowie die überschobene Schalung.


Überfälzte Fuge


Bei der überfälzten Fuge wird an den Kanten jedes Bretts ein Wechselfalz angebracht. Beide Fälze haben die gleiche Größe, wobei die Höhe des Fälzes die Hälfte der Dicke des Bretts beträgt. Die Tiefe des Fälzes sollte ungefähr die Hälfte der Brettdicke betragen. Wenn man die Trennungen zwischen den einzelnen Brettern in der Fläche besonders hervorheben möchte, kann man die Brettkanten mit einer Fase oder einem Profil versehen. Diese Art der Verbindung wird nur bei einfachen Verschalungen verwendet.



Gespundete Fuge

Bei der gespundeten Fuge wird an der einen Kante  des Brettes die Feder und an der anderen Kante die Nut angefräst. Die Verbindung kommt zustande, indem man die Feder des einen Brettes in die Nut des anderen Brettes führt. Die Nut sollte etwas tiefer sein als die Feder breit ist, damit bei zusammengesteckter Verbindung die Fuge dicht wird. Für die Abmessungen der Nut und Feder gelten, wenn nicht  die Normmaße angewendet werden  Federdicke und Nutbreite etwa 1/3 Brettdicke, Nuttiefe etwa 1/2 Brettdicke oder 1 1/2 Federdicke (.
Die gespundete Fuge wird hauptsächlich bei Wandund Deckenverkleidungen, Türaufdoppelungen, Außenverschalungen und Fußbodendielen
Nut- und Federbretter sowie Hobeldielen sind in genormten Abmessungen im Handel. Bei ihnen liegt die Feder außermittig, damit entweder bei Fußbodendielen die Abnutzungsschicht oder bei Verschalungen die sichtbaren Kanten dicker werden.
Bei Wand- und Deckenverkleidungen werden die Nut- und Federbretter auf der Unterkonstruktion häufig unsichtbar befestigt. Hierfür sind besondere Profilbrett-KralIen oder Klammern im Handel



Gefederte Fuge


lose Feder Bei der gefederten Fuge werden beide Längskanten  des Brettes genutet. Die Federn werden gesondert hergestellt. Dadurch entsteht kein Holzverlust in der Breite. Die Federn können aus Sperrholz oder Hartfaserplatten sein. Die Breite der Feder sollte ungefähr I bis 1 1/4 der Brettdicke betragen, die Federdi cke etwa 1/3 der Brettdicke. Die Federn müssen etwas schmaler als die Tiefe beider Nuten sein, wenn die Fugen dicht werden sollen . Die Fugen können auch sichtbar gestaltet werden, indem man die Längskanten profiliert oder bzw. und die Federn breiter macht, sodass diese sichtbar werden. Die sichtbaren Federn kann man furnieren, mit Kunststoff oder Metall kaschieren.


Überschobene Schalung


Die Verwendung einer überlappenden Schalung kann beispielsweise bei der Aufdoppelung von Haustüren und Garagentoren eine besonders beeindruckende plastische Wirkung erzeugen. Bei dieser Art der Verbindung sind die Bretter an den Kanten so gefräst, dass die obere Nutwange eines Brettes und die untere Nutwange des anderen Brettes perfekt ineinander passen.


Verleimte Breitenverbindungen

Bei Massivholzmöbeln und bei stark beanspruchten Arbeitsplatten benötigt man breite Flächen mit dichten Fugen. Deshalb sind die einzelnen Bretter zu verleimen. Je nach Beanspruchung der Fläche sind die verleimten Fugen zusätzlich noch durch Dübel, Kronenprofil oder Feder zu sichern



Verleimregeln


Vor dem Verleimen der Bretter ist zu entscheiden, ob die Holzfläche lebhaft gefladert oder mehr schlicht und streifig sein soll, ob die verleimten Holzflächen frei aufliegen, in Nuten eingespannt sind oder von eingegrateten Leisten eben gehalten werden. Zur Auswahl stehen Herzbretter, Mittelbretter und Seitenbretter. Beim Verleimen zu breiteren Flächen sind unbedingt die Schwindrichtungen und das Arbeiten des Holzes zu berücksichtigen.


Bei Herzbrettern ist die Markzone unbedingt herauszutrennen, weil hier das Holz zur Rissbildung neigt. Dadurch erhält man zwei Bretthälften mit je einer Splintholzzone und einer Kernholzzone. Da Splintholz und Kernholz verschieden stark arbeiten, muss immer Kernholz an Kernholz und Splintholz an Splintholz geleimt werden. So entstehen an den Leimfugen weichere Übergänge. Flächen aus verleimten Herzbrettern schwinden und quellen in der Breite am wenigsten und behalten durch die vorwiegend stehenden Jahresringe eine nahezu ebene Oberfläche. Die Holztextur ist in diesem Teil schlicht bzw. streifig .
Seitenbretter können so verleimt werden, dass die Holzfladerung voll erhalten bleibt. Solche Flächen werfen sich und werden rund. Sie müssen deshalb durch Gratleisten oder Hirnleisten gesichert oder im Rahmen gehalten werden. Für frei aufliegende Flächen müssen auch die Seitenbretter aufgetrennt und wieder verleimt werden. Dabei müssen die Bretter so verleimt werden, dass abwechselnd die rechte und die linke Brettseite nach oben liegt und Kern an Kern und Splint an Splint. Dies wird auch gestürzte Verleimung genannt (Bild 2). Die natürliche Holzstruktur geht jedoch durch das Stürzen der einzelnen Bretthälften verloren.
Mittelbretter werden in der Mitte aufgetrennt und so wie die Seitenbretter verleimt.
Eine Verleimung von Herz- und Seitenbrettern untereinander gemischt sollte wegen des unterschiedlichen Arbeitens des Holzes unterbleiben. Zur Leimangabe werden die Bretter in der Regel zu einem Stapel zusammengelegt. Damit die Bretter zum Verleimen wieder in der richtigen Reihenfolge liegen, müssen sie vorher zusammengezeichnet werden



Stumpfe Fuge

Die Schmalflächen der Bretter werden durch stumpfes Verleimen miteinander verbunden. Um eine gute Verbindung zu gewährleisten, ist es wichtig, dass die Fuge gut passt, auch wenn sie in der Länge etwas hohl sein kann. Das Fügen der Schmalflächen kann entweder von Hand mit einer Raubank oder maschinell auf einer Abrichthobelmaschine erfolgen. Normalerweise werden die besäumten oder aufgetrennten Bretter im Rohzustand gefügt und verleimt. Anschließend wird die gesamte Fläche abgerichtet und auf die gewünschte Dicke gehobelt. Diese Methode der Breitenverbindung wird im Möbel- und Innenausbau verwendet, um breite Vollholzflächen herzustellen.


Kronenfuge

Die Kronenfuge dient als zusätzliche Sicherung der Leimfuge und erhöht die Fläche, auf der der Leim haften kann. Besonders bei Arbeitsplatten und Treppenstufen ist eine starke Fugenfestigkeit erforderlich. Um die Schmalflächen herzustellen, werden Fugenverleimfräser auf einer Tischfräsmaschine verwendet. Vor dem Fräsen müssen die Bretter auf die gewünschte Dicke gehobelt und an den Schmalflächen gefügt werden. Nach dem Verleimen sollten die Werkstücke erneut mit geringem Materialabtrag auf die gewünschte Dicke gehobelt werden. Der Fugenverleimfräser muss so eingestellt sein, dass die einzelnen Bretter an beiden Schmalflächen nur durch Drehen des Brettes gefräst werden können.




Gedübelte Fuge

Eine erhöhte Festigkeit kann durch Dübel in der Fuge erreicht werden. Außerdem bieten Dübel eine Verleimhilfe. Um die Fugen dicht zu bekommen, müssen die Dübel 2 mm bis 3 mm kürzer als die Dübellöcher sein, damit der überschüssige Leim von den Dübellöchern aufgenommen werden kann


Gefederte Fuge


Leimfugen können auch durch Federn aus Holzwerkstoffen gesichert werden. Die Konstruktion entspricht der unverleimten gefederten Fuge. Teilweise werden auch Formfedern als Verleimhilfen eingesetzt

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