Schwalbenschwanz Zinkung Erklärung mit material/Werkzeug Bestellvorschlag
Die offene Zinkung ist eine traditionelle handwerkliche Methode zur Verbindung von Vollholzflächen bei der Konstruktion von Kastenmöbeln wie Schubkästen, Truhen und Schränken. Diese Verbindung wird aufgrund ihrer Beständigkeit und Stabilität ausgewählt. Sie ist nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend. Es ist wichtig, die Zinkung sorgfältig zu planen, da sie auch dekorativ wirkt. Die Zinkung bietet eine formschlüssige Verbindung in der Hauptbelastungsrichtung. Die Entscheidung, an welchen Teilen des Werkstücks die Zinken oder Schwalben angebracht werden sollen, hängt von der späteren Beanspruchung des Möbelstücks und den Montagemöglichkeiten ab. Es wird empfohlen, Holz mit stehenden Jahresringen für die Zinkung zu verwenden. Wenn das Holz liegende Jahresringe aufweist, sollte die rechte Seite des Bretts (die dem Kern zugewandte Seite) nach außen zeigen.
Arbeitsablauf
1. Holzauswahl
Die rechte Brettseite ist nach außen zu nehmen, um beim Arbeiten der Bretter die Brüstungsdichtigkeit zu gewährleisten.
2. Tischlerzeichen
Das Tischlerzeichen ist ein Dreieck, das auf den Brettkanten angezeichnet wird um so ein Verwechseln der Werkteile zu vermeiden. Durch die Aufteilung des Dreiecks in einzelne Teile kann man auch ohne Beschreibung oder Nummerierung erkennen welches Teil mit welchem Gegenstück verbunden wird.
3. Holzdicke
Mit dem Streichmaß wird die Holzdicke an alle Brettenden parallel zum Hirnholz angerissen. Es werden nur dort Streichmaßstriche angebracht, wo gesägt und gestemmt wird, da ein Entfernen überflüssiger Striche schwierig ist. Bei dem Zinkenteil wird nur auf den Flächen, bei dem Schwalbenteil umlaufend angerissen. Bei verschiedenen Holzdicken wird am Gegenstück die passende Holzdicke angerissen.
4. Zinkenformel
Mit einem Lineal und Winkel wird die Teilung auf der Brettbreite abgetragen.
Um die Zinkeneinteilung anreißen zu können, müssen Hilfslinien auf die Hölzer gezeichnet werden. Um die Einteilung der Zinken vorzunehmen, spannt man das Zinkenteil aufrecht in die Hinterzange der Hobelbank und legt das Schwalbenteil (oder ein anderes gleich breites Holzteil) an die Innenseite des Zinkenteils (bzw. die Innenseite des späteren Kastens).
Hilfslinie 1 - halbe Holzdicke auf dem Hirnholz des Zinkenteils (Mittelriss)
Hilfslinie 2 - dreifache Holzdicke (von Hilfslinie 1) auf der Fläche des Schwalbenteils.
Formel für die Einteilung:
Holzbreite mm
= Anzahl Schwalben
3 x 1/2 Holzdicke mm (es wird auf eine ganze Zahl gerundet)
Schwalben x 3 + 1 = Teilungszahl
5. Einteilung
Die errechnete Anzahl der Teile (in unserem Fall 13) wird mit dem Lineal von einer Seite des Brettes zur anderen eingeteilt. Jedes Teil entspricht 1 cm, also schiebt man das Lineal solange, bis genau die Anzahl in cm (in unserem Fall 13 cm) dazwischenpasst. Sollte das Brett breiter als die Teile sein (z.B. 13 Teile auf 15 cm) dann kann man die Teilungszahl mit 1,5 cm oder 2 cm multiplizieren.
Mit dem Holzwinkel werden die Zinkenteile auf der Hilfslinie 1 und die Schwalbenmitte wird auf der Hilfslinie 2 überwinkelt. Beim Abzählen ist zu beachten, dass ein Zinken aus einem Teil, eine Schwalbe aus zwei Teilen besteht. Die Schnittpunkte werden dann mit Lineal oder Schmiege verbunden.
Die Zinkenschrägen sollten bei Hartholz eine Steigung von 1:7 und bei Weichholz eine Steigung von 1:6 haben. Nach der Einteilung erfolgt die Überwinkelung auf beide Holzflächen mit dem Winkel. Die Winkelstriche werden bis zum Streichmaßstrich der Holzdicke gezogen, die herausfallenden Schwalbenteile mit Kreuzen gekennzeichnet.
7. Sägen der Zinken
Die Werkteile werden senkrecht in die Hinterzange der Hobelbank eingespannt und in den abfallenden Teilen neben dem Riss eingesägt. und von beiden Seiten ausgestemmt. Um die Zinkenteile freizustemmen wird auf der Innenseite begonnen. Gestemmt wird bis zur Mitte der Holzdicke, wobei man im abfallenden Holz am Ende ein Stück stehen lässt, damit beim Stemmen der Gegenseite das Holz nicht federt.
8. Stemmen der Zinken
Zum Ausstemmen werden die Werkteile auf einer Unterlage mittels Schraubzwinge fixiert
9. Schwalben übertragen Zum Anreißen der Schwalben verwendet man das fertig ausgearbeitete Zinkenteil. Dabei wird das Zinkenteil so auf das Schwalbenteil gehalten, wie es später zusammengesteckt werden soll. Der Streichmaßriss gibt hierbei die Richtung an. Das Anreißen muss entweder mit einer Reißnadel oder einem spitzen Bleistift erfolgen, genau entlang der ausgearbeiteten Zinken. Die Schwalbenrisse werden danach auf das Hirnholz überwinkelt. Auf der Außenseite des Schwalbenteils können keine Risse angezeichnet werden.
10. Sägen der Schwalben
Zum Einschneiden der Schwalben sollte das Schwalbenteil in die Hinterzange der Hobelbank eingespannt werden. Ein leichtes Schrägstellen erleichtert das vertikale Einsägen.
11. Stemmen der Schwalben
Zum Freistemmen der Schwalben wird das Werkteil auf eine Unterlage der Hobelbank gespannt. Beim Absetzen der Randzinken sollte sorgfältig gesägt werden, da eine schlechte Passung der Holzverbindung beim späteren Zusammenfügen Probleme verursacht. Danach wird die Verbindung zusammengepasst und die Innenflächen werden geputzt und geschliffen.
Beim Verleimen muß der Winkel kontrolliert werden (Beim Korpus oder Schubkasten muss das Stichmaß = Diagonale kontrollieren werden) Am Ende kann die Verbindung mit dem Hobel bündig geputzt und geschliffen werden.
12. Montage
Bei der Montage ist darauf zu achten, das die Schwalben genau in die Zwischenräume der Zinken passen. Eine Quetschung der Schwalbenflanken sollte vermieden werden, da sonst ein Einreißen des Holzes droht. Eine Nachbearbeitung sollte mit dem Stecheisen erfolgen
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